Ein Garant für schöne Bilder ist der richtige Ort zur richtigen Zeit. Das ist auch der Grund warum ich fast nie ohne Kamera aus dem Haus gehe. Zu vielen beeindruckene Schauspiele der Natur habe ich schon ohne Kamera in der Hand zugesehen, mich selbst verfluchend diese Momente nicht festhalten zu können. Aber manchmal hilft auch ein wenig Planung.

So auch am 30. Dezember letzten Jahres. Ich hörte von einer Inversionsschicht auf 800m, was mich sogleich an den Kreuzberg denken ließ, der ja einiges höher ist. Aber, eine Inversionsschicht, was ist das? Naja, das ist der Bereich bei einer Inversionswetterlage wo sich die beiden unschiedlich warmen Luftschichten treffen, ohne sich zu mischen. So kommt es dabei dazu dass Hochnebel nicht aufsteigen kann, sondern an dieser Grenzschicht hängen bleibt. So also auch am 30. Dezember. Also habe ich mich am Spätnachmittag auf den Weg in die Rhön gemacht. Ich weiß noch wie ich gebangt habe, während ich Höhenmeter um Höhenmeter die Straße zum Kloster hochfuhr dass der Nebel oben weg ist. Und siehe da, kurz vor dem Parkplatz konnte ich die untergehende Sonne sehen. In Windeseile ging es dann hoch zu den Kreuzen wo sich schon ein anderer Fotograf mit dem Festhalten dieses absolut faszinierenden Ausblicks beschäftigte. Mir kamen die Worte “über den Wolken, muß die Freihheit wohl grenzenlos sein” von Reinhard Mey willkürlich in den Sinn. Es war ein Anblick den man in unseren Breiten kaum kennt. Für mich war es das erste Mal außerhalb eines Flugzeugs so beeindruckend über den Wolken, im wahrsten Sinne des Worte zu schweben.

Bei frostigen Temperaturen entstand so Bild für Bild und die Dunkelheit senkte sich immer mehr über den Kreuzberg. Die ersten Sterne blinkten bald vom klaren Himmel und ich war wie in Trance, umrahmt von dutzenden toller Motive. Für mich gibt es nur wenig schöneres als solche Momenten, und es macht mich glücklich diese in gewisser Weise festhalten zu können.

Als kleinen Bonus bekam ich unbeabsichtigt noch ein kleines Geschenk. Zuhause beim “entwickeln” der Bilder entdeckte ich, dass ich bei einer Aufnahme einen “Iridium Flare” eingefangen hatte. Eine Lichtreflektion über mehrere Sekunden an einem der 80 Iridium Sateliten in der Umlaufbahn. So was wollte ich schon lange fotografieren, aber immer wenn ich mal daran dachte und einer vorhergesagt war, spielte leider das Wetter nicht mit. Umso schöner dass ich jetzt einen zufällig erwischt habe. Wenn jemand mehr darüber wissen will, so gebe ich gerne Auskunft.

Tja, wieder eine Geschichte, bei der ich beim Schreiben ins Schwärmen gerate.

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