Hilfe mein Foto wellt sich - was tun?

Viele von euch kennen das sicher. Das schöne Bild vom letzten Urlaub, gerahmt an der Wand, fängt nach einigen Wochen oder Monaten an sich zu wellen. Besonders bei etwas größeren Abzügen, so ab Din A3, tritt dieser Effekt auf.

Aber warum?

Die Erklärung ist ganz einfach. Durch die Luftfeuchtigkeit, auf die das Fotopapier reagiert, entsteht dieser unschöne Effekt. Da sich das Trägerpapier und die eigentliche Fotoschicht bei Feuchtigkeitsaufnahme unterschiedlich ausdehnen lässt sich dies kaum verhindern.

In relativ trockenen Räumen reicht es oft schon die Fotos nicht hinter Glas/Plexiglas aufzuhängen, sondern ohne. So kann die auftretende Luftfeuchtigkeit schnell wieder abtrocknen. Leider ist das aber auch keine Garantie.

Für alle die ganz sicher gehen wollen dass Ihre Kunstwerke dauerhaft wellenfrei bleiben habe ich hier ein paar Tipps und Erfahrungswerte.

Foto_weisser_Rahmen-500x375.jpg

Die beste Methode ist es die Fotos ganzflächig auf ein starkes Trägermaterial, wie Karton, Holz oder Sandwichplatten aufzuziehen. Bei vielen Fotodienstleistern kann man seine Poster auch bereits aufgezogen bestellen. Leider schlägt sich dies aber gewaltig im Preis nieder und lohnt nur wenn es sich um Einzelstücke handelt.

UPDATE 2018! Alu-Dibond, Forex und Acryl-Glas endliche preislich eine Alternative:

Alu-Dibond endlich erschwinglich

In diesem Beitrag erfahrt ihr wie ihr hochwertige Drucke günstig bestellen könnt.
Update 2018

Mein Weg ist mit etwas Arbeit verbunden, dafür aber kostengünstiger. Für meine Poster verwende ich entweder weißen Siebdruckkarton oder Kapa-Hartschaukernplatten. Die Materialwahl hängt natürlich davon ab ob ich das Foto nur auf dem Trägermaterial kaschiert aufhänge, oder ob es in einen Rahmen soll. Das Problem bei diesen Materialien ist die Beschaffung. Ich habe lange nach einem günstigen Lieferanten gesucht, der mir die Platten auch in einer Größe liefern kann die auch mal Bildbreiten von 1m zulassen.

Bei Modulor, einem Online Fachhandel für alle möglichen Werkstoffe, bekommt man diese Materialen noch vergleichsweise günstig und auch in entsprechender Größe. Hier bekommt man auch größere Platten die man sehr gut auf die benötigten Größen zuschneiden kann. Damit ist man deutlich günstger als die Platten woanders bereits zugeschnitten zu kaufen.

Doch welches Material nimmt man wann?

Hier mal eine kurze Übersicht der für mich in Frage kommenden Materialien. Grundsätzlich empfehle ich eine Materialstärke von 3mm. Allerdings bei Verwendung im Rahmen daran denken zu prüfen ob genung Platz bezogen auf die Stärke vorhanden ist. Hier auch an ein evtl. verwendetes Passepartout denken. Es wäre ärgerlich wenn sich die Rahmenrückwand am Ende nicht mehr schließen lässt.

Graupappe

Graupappe_nah-1200x800.jpg

Die günstigste Variante ist die Graupappe aus Altpapier. Diese kann verwendet werden wenn das Trägermaterial nicht sichtbar ist, also z. B. in einem Rahmen.

Siebdruckkarton

Siebdruck_nah-1200x800.jpg

Etwas teurer als die Graupappe ist dann der Siebdruckkarton. Er besteht aus einem hellen Pappekern und einer weißen Oberfläche.

Kapa line Platte

Kappa_Hartschaumplatte-500x375.jpg

Mein Lieblingsmaterial, die Kapa line kartonkaschierte Platte. Es handelt sich um eine Platte mit Schaumstoffkern und sie ist mit weißem Karton kaschiert. Leider ist sie das empfindlichste Material und wegen des Schaumstoffkerns nicht unbedingt optimal für das Aufhängen von Fotos ohne Rahmen.

Forex Hartschaumplatte

Forexplatte_Nahaufnahme-1200x899.jpg

Eigentlich das beste, aber auch teuerste Material meiner Auswahl, die Forex PVC-Hartschaumplatte.
Sie ist sehr stabil, hat einheitliche Kanten und ist wasserfest. Allerdings ist das Schneiden der Platten mit Hand schon sehr mühsam.

Vorteile

Nachteile

Anwendung

Kosten

Eine Platte (750 x 1000 x 3 mm) kostet im Einzelkauf ca. 3,50 Euro zzgl. Versand.

Vorteile

Nachteile

Anwendung

Kosten

Eine Platte (750 x 1000 x 3 mm) kostet im Einzelkauf ca. 7,90 Euro zzgl. Versand.

Vorteile

Nachteile

Anwendung

Kosten

Eine Platte (700 x 1000 x 3 mm) kostet im Einzelkauf ca. 7,80 Euro zzgl. Versand.

Vorteile

Nachteile

Anwendung

Kosten

Eine Platte (500 x 1000 x 3 mm) kostet im Einzelkauf ca. 7,80 Euro zzgl. Versand.

Graupappe-1200x800.jpg
750x1000mm Platte
Graupappe-1200x800.jpg
750x1000mm Platte
Siebdruckkarton_Foto-1200x900.jpg
Foto auf Kapa-Platte
Forexplatte_Foto-1200x900.jpg
Foto auf Forex-Platte

Weitere Möglichkeiten von Materialien um ein Foto zu präsentieren

Natürlich kann man auch Fotos auf Holzplatten, wie Hartfaserplatten oder Sperrholz, aufziehen. Der Vorteil hier liegt natürlich darin dass man solche Materialen leicht im örtlichen Baumarkt bekommt. Ich selbst habe dies aber noch nicht angewandt, weil mir die Platten zu schwer werden.

Nun zur Verarbeitung

Zuerst muss man die Platten natürlich auf Maß zuschneiden. Gerade wenn ich die Fotos ohne Rahmen aufhänge gehe ich oft dazu über die entwickelten Fotos kleiner als die Platte zu wählen und habe so einen dekorativen weißen Rand ums Bild. Die bringt aber einen Mehraufwand beim aufkleben mit sich, da man zum einen das Bild exakt positionieren muss und zum anderen die Platte nicht mit Leim behandeln kann, sondern dies auf dem Foto tun muss. Beim einfacheren Fall ist aber die Platte genau so groß wie das Foto.

Zum Verkleben ist es sehr wichtig die gesamte Fläche  einheitlich mit Klebstoff zu benetzen und nicht nur einen Teil, da sich sonst Blasen oder Wellen bilden können und das wollen wir ja gerade verhindern, gell? Bisher verwende ich dafür Sprühkleber.  Dieser ist zwar einfach zu verarbeiten ist aber dafür leider teuer und vom Umweltgedanken her auch nicht das Gelbe vom Ei. Daher will ich zukünftig mit anderen Klebern, wie Holzleim experimentieren. Bisher habe ich dazu aber noch keine Erfahrungswerte, werde diese aber dann zu gegebener Zeit hier kund tun.

Im Normalfall gehe ich also her und besprühe meine Platte im Freien gleichmäßig mit Sprühkleber. Dabei ist es, je nach Fotogröße, hilfreich eine zweite Person dabei zu haben. Diese hält das Foto an zwei Ecken hoch, während man selbst die beiden anderen Ecken bündig mit der Platte ausrichtet und andrückt. Danach nehme ich immer eine große Gummirolle vom Tapezieren und beginne das Foto festzurollen, während mein Helfer das Bild langsam auf die Platte ablässt. Besser ist noch eine richtige Andruckwalze die aber auch etwas teurer ist.

Dann noch ein paar Mal drüber rollen und das Ganze trocknen lassen und man hat ein Foto das auch künftig ohne Wellen seine Betrachter erfreut. Ich tüftle zur Zeit auch an einer Hilfsvorrichtung mit der ich meine Fotos alleine aufziehen kann. Allerdings lohnt der Aufwand nur wenn man des öfteren in die Verlegenheit kommt derartige Arbeiten durchführen zu müssen

PreyerNET - Web- und IT-Service

Viele kennen mich nur als Fotografen. Aber mein Hauptgeschäft ist die Betreuung von über 170 Kunden der Region bei Webseiten- und IT-Fragen.

Sind auch Sie interessiert und wollen von meiner langjährigen Erfahrung und großem Netzwerk profitieren?